Die vorgekeimten Samen erkennt man gut an den kleinen weißen Trieben, die sich nach ein paar Tagen zeigen. Jetzt wird es Zeit, dass sie in die Erde kommen. Die Samen lassen sich mit einer Pinzette gut vom Papier lösen. Sie werden so tief in die Erde gesteckt wie es die Infos auf der Samentüte vorgeben. Wenn man es nicht genau weiß, dann ist 1cm ein gutes Mittelmaß.
Wenn es noch zu kalt draußen ist, kann man die Pflanzen in Anzuchttöpfen, Blechdosen oder leeren Joghurtbechern vorziehen. Die Erde sollte nährstoffarm sein, damit sich die Wurzeln stark ausbilden, z. B. Anzucht- oder Kräutererde. Die Erde muss feucht gehalten werden, aber nicht zu nass.
Wichtig ist ein sehr heller Ort, der nicht zu warm ist. 15 – 20 °C und Südseite sind ideal. Lieber kälter stellen, sonst wachsen die Pflanzen dünn und schmal in die Höhe. Man kann auch spezielle Lampen nutzen, um das fehlende Licht auszugleichen. Nach ein paar Tagen zeigen sich dann schon die ersten Keimblätter!
Nach ein bis zwei Wochen zeigen sich nach den Keimblättern meist schon die ersten richtigen Blattpaare der Pflanzen und so sind auch Unterschiede erkennbar. Manche Pflanzen wachsen direkt kräftig los während andere noch recht klein wirken. Davon sollte man sich nicht verunsichern lassen, die Pflanzen holen das in den meisten Fällen nach, sobald sie ins Freie gepflanzt wurden. Wenn es draußen tagsüber wärmer wird, kann man den Pflanzen-Kindergarten rausstellen. In den ersten Tagen sollten die Pflanzen für ein paar Stunden in den Halbschatten gestellt werden, damit sich die jungen Blätter nicht sofort einen Sonnenbrand holen (erkennbar an lila oder gelben Verfärbungen). Die Sonne und vor allem der Wind sind wichtig, damit sich kräftige Pflanzen bilden! Jedoch sind die Nächte meist zu kalt, weshalb die Pflanzen über Nacht wieder ins Haus gestellt werden sollten.
Wenn die Jungpflanzen 2-3 Blattpaare haben, können sie ab ins Beet. Kohl- und Zwiebelgewächse vertragen kältere Temperaturen, so dass diese schon früher ins Freiland können. Wirklich sicher ist man bei den frostempfindlichen Pflanzen nach einer alten Bauernweisheit erst nach den Eisheiligen (meist Mitte Mai).
Sollten die Pflanzen für die kleinen Töpfe zu groß werden oder Mangelerscheinungen wie gelbliche Blätter zeigen, kann man mit etwas Flüssigdünger im Gießwasser noch Zeit schinden.